Der Begriff „Encaustic“ stammt aus dem Griechischen und bedeutet "einbrennen, mit Feuer erwärmen".
In der Antike banden die Encaustic-Künster Farbpigmente in Bienenwachs und trugen sie mittels heißer Spachtel auf ihre Malgründe auf. So enstanden beispielsweise die berühmten ägyptischen
Mumienportraits in dieser sehr aufwendigen Technik,
die jedoch dann leider in Vergessenheit geriet und im Mittelalter von der Ölmalerei fast vollständig verdrängt wurde.
Erst die Entdeckung antiker Stätten ließ den Wunsch nach mehr Wissen um antike Kunst wachwerden. Trotzdem schaffte es die Encaustic nicht, sich wieder aus ihrem Schattendasein zu befreien. Die
Methoden waren einfach zu aufwendig.
Heute ersetzt ein handliches Maleisen den heißen Spachtel (Cauteria) von damals. Weiteres elektrisch beheizbares Zubehör, wie der Mal-Pen, erleichtern die Arbeit beim Encausten und lassen mit
fast spielerischer Handhabe in die bunte Welt der leuchtenden Wachsfarben eintauchen.
In der Encaustic entstehen so Bilder voller Phantasie mit einer beinahe durchsichtigen Oberfläche, an der das Licht nicht abprallt, sondern in sie eindringen und aus der Tiefe wieder ausstrahlen
kann. Encaustische Farben vergilben nie oder dunkeln nach, nie bekommen sie Schwundrisse. Kunstwerke, die die Zeit überdauern.
Kursleitung: Cornelia Dahlmann